Hypnose ist eine uralte Methode der Medizin. Mittels der Hypnose (oder Hypnotherapie) lassen sich Menschen in einen anderen Bewusstseinszustand versetzen. In diesem veränderten Bewusstseinszustand kann der Mensch auf alle seine vorhandenen, inneren Ressourcen zugreifen. So lassen sich unteranderem vergessene Erlebnisse aufarbeiten, Angst- und Suchtstörungen (z.B. Rauchentwöhnung) behandeln und positive Kräfte aktivieren. Auch im Gewichtsmanagement ist die moderne Hypnose nicht mehr wegzudenken. Es können sogar Operationen ganz ohne Betäubung durchgeführt werden.
Was ist die Hypnose?
Die Hypnose ist eine Technik, mit der es möglich wird auf das Unterbewusstsein zuzugreifen und somit auf die bereits vorhandenen inneren Ressourcen. Dies geschieht durch dem Ausschalten des inneren Kritikers, welcher im Normalfall alle Situation bewertet.
Auch wenn insbesondere Showhypnotiseure diesen Eindruck erzeugen, ist Hypnose kein Zauberwerk. Hypnose kann von jedem Menschen erlernt und durchgeführt werden. Es ist sogar möglich, sich selbst in Hypnose zu versetzen. Denn Hypnose ist ein völlig normaler Zustand. Viele Menschen kennen vielleicht das Phänomen der Zeitverzerrung auf langen Auto- oder Zugreisen. Oder diesen entspannten Zustand kurz vor dem Einschlafen, bei dem man nicht weiss, ob man bereits schläft oder noch wach ist. Bereits diese Zustände sind hypnotisch und kommen somit im Alltag vor.
Lange Zeit ging man davon aus, dass Hypnose ein schlafähnlicher Zustand ist. Doch das stimmt nicht. Die moderne Hirnforschung konnte zeigen, dass Hypnose ein Zustand ist, in dem das Gehirn wach und aufmerksam ist. Der oder die hypnotisierte Person ist einerseits tiefenentspannt und doch extrem fokussiert.
In einer Therapiesitzung wird dieser Zustand gezielt genutzt. Denn so können persönliche Stärken und Bewältigungsstrategien aktiviert werden, die im Alltag ungenutzt sind. Dies hilft dabei, körperliche oder psychische Probleme zu lösen.
Hypnosetherapie kann eigenständig oder gemeinsam mit anderen Verfahren (wie z.B. Psychotherapie) eingesetzt werden.
Wichtig: Wie erkenne ich einen seriösen Hypnosetherapeuten?
Da Hypnose von jedem Menschen angewendet werden kann, ist es um so wichtiger, dass eine Person sich in kompetente Hände gibt. Hierbei ist es wichtig, darauf zu achten, ob sich der Hypnosetherapeut/die Hypnosetherapeutin in einer seriösen Hypnosegesellschaft befindet. Hierzu sollte das Augenmerk auf die Zertifikate des Therapeuten gelegt werden. In der Schweiz ist z.B. der V-P-T (Verband der Persönlichkeitstrainer) eine gute Anlaufstelle. Dies garantiert, dass der Hypnosetherapeut/die Hypnosetherapeutin eine solide Hypnoseausbildung genossen hat. Des weiteren sollte darauf geachtet werden, dass ein Anamnese Gespräch geführt wird. Hierbei sollte der Hypnosetherapeut/die Hypnosetherapeutin auch danach fragen, ob eventuelle körperliche Leiden bestehen und ob diese ärztlich abgeklärt wurden.
Gut zu wissen: Für welche Beschwerden eignet sich Hypnose?
Die Hypnosetherapie hat sich bei der Behandlung von verschiedensten Beschwerden bewährt. In der Psychologie wird die Hypnosetherapie z.B. zur Behandlung von Ängsten, Depressionen, Zwangsstörungen und Essstörungen angewandt. Auch Süchte, wie z.B. das Rauchen, lassen sich gut behandeln. Darüber hinaus kann eine Hypnose auch bei Schlafstörungen und sexuellen Störungen wirksam sein.
Die Hypnosetherapie wird auch gerne in der Persönlichkeitsentwicklung eingesetzt. So können damit Ziele besser erreicht werden. Oder Schwierigkeiten in der Schule oder Ausbildung unterstützt werden.
Wann ist von einer Hypnose Vorsicht geboten?
Hypnose ist nicht für Menschen geeignet, die gerade eine akute Psychose durchmachen oder unter psychotischen Zuständen leiden.
Bei Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen oder Epilepsie sollte zuerst ein Arzt kontaktiert werden. Denn bei einer Trance sinkt der Blutdruck und dies kann bei diesen Krankheitsbildern zu Problemen führen.
Wenn Klienten Medikamente einnehmen, sollte auch dies zuerst mit dem Arzt besprochen werden. Unter Alkohol- und Drogeneinfluss ist eine Hypnose Tabu.
Spannend: Was macht man bei einer Hypnose?
Eine Hypnose besteht aus drei Phasen:
In der Induktionsphase wird der Klient/die Klientin in einen entspannten Zustand gebracht. Die Hypnose wird eingeleitet. Dies dauert im Normalfall höchstens einige Minuten.
Sobald der Klient/die Klientin in der Trance angekommen ist, fängt der Hypnotiseur an zu arbeiten. Verschiedene Suggestionen werden benutzt, um die Ressourcen des Klienten/der Klientin zu aktivieren. Es können auch zusätzlich NLP-Techniken angewendet werden, um die Sitzung noch viel wirkungsvoller zu gestalten. Es werden auch neue Gedanken platziert. So, dass der Klient/die Klientin sie nutzen kann. Beispielsweise könnte dies bei einer Raucherentwöhnung der folgende Satz sein: «Ich wähle es, ab heute Nichtraucher zu sein.»
Nach der Arbeit erfolgt die Deduktion, also die Ausleitung der Hypnose. Dabei lenkt der Hynotiseur/die Hypnotiseurin den Fokus wieder von innen nach aussen. So dass der Klient/die Klientin wieder völlig im Hier und Jetzt ist.
Die Dauer der gesamten Hypnotherapie hängt dabei vom vereinbarten Behandlungsziel, der Art und Dauer der Erkrankung, sowie der Belastbarkeit des Klienten/der Klientin ab.
Hypnose und NLP
NLP und Hypnose sind sehr verwandte Techniken, da NLP vieles aus der Hypnose übernommen hat. Ausser das im NLP normalerweise die formale Induktion fehlt, da viele NLP Techniken bereits von sich aus trancefördernd sind. Während einer Hypnosesitzung können NLP Techniken eingesetzt werden, damit diese noch viel wirkungsvoller funktionieren. So können Ängste bereits in kurzer Zeit gelöst werden. Auch Verhaltensweisen, wie z.B. der Griff zu einer Zigarette oder Süssigkeiten, lassen sich mit kombinierter NLP- und Hypnosetherapie in kürzester Zeit korrigieren.
Mit NLP wird eine Hypnosesitzung also noch viel wirkungsvoller und umgekehrt. Beide Techniken ergänzen sich perfekt.
Die Risiken von Hypnose
Viele Menschen fürchten Hypnose, weil sie Angst haben, die Kontrolle zu verlieren. Dies ist jedoch nicht der Fall. Auch in einer Hypnosesitzung ist hypnotisierte Person immer noch voll ansprechbar und bekommt die Dinge um sich herum mit. Auch ist es nicht möglich, Dinge gegen den Willen einer Person zu tun.
Allerdings ist es so, dass unpassende Suggestionen negative Auswirkungen auf die behandelte Person haben können. Deshalb ist es wichtig, einen kompetenten Hypnosetherapeuten zu wählen. Dieser wird den Patienten auch weiterverweisen, wenn er ein Problem nicht lösen kann. Zusätzlich macht es auch Sinn, bei schwierigen Beschwerden, wie z.B. einer Traumbehandlung mit einem Psychotherapeuten zusammenzuarbeiten.